suizidhinterbliebene-basel.ch
Eine Informationsseite von Betroffenen für Betroffene.
Von Beatrice, Ingrid und Marguerite (Fotos)
WAS SIE FÜR SICH ALS BETROFFENE TUN KÖNNEN
„Die Welt bleibt stehen, das Leben geht weiter“
Sie bleiben zurück, sie sind erschüttert, fassungslos und verloren.
Es braucht viel Zeit, sich zu erholen, zu begreifen, dass etwas Schreckliches passiert ist und was dieser Lebensbruch in der Folge für Sie alles bedeuten wird.
Behalten Sie nach Möglichkeit Ihren gewohnten Alltag bei, er gibt Ihnen Halt und Sicherheit. Reden Sie mit Ihnen vertrauten Personen, bitten Sie um Unterstützung und lassen Sie sich helfen.
Nehmen Sie sich aber auch Zeit, sich zu erholen und innerlich zur Ruhe zu kommen.
Teilnehmende aus unserer Selbsthilfegruppe beschreiben Ihre Erfahrungen im Umgang mit dem Erlebten so:
„Das Wichtigste für mich war, dass ich mit Menschen, die mich verstanden, reden konnte.“
„Hilfreich war für mich, mir Zeit zum Trauern zu geben, einen Weg zu finden, den Abschied und all die kleinen Schritte der Trennung bewusst zu gestalten.“
„Ich habe versucht, an meinem Alltag festzuhalten, zu Hause, aber auch bei meiner Arbeit. Das hat mir geholfen, das gab mir Sicherheit und Vertrauen, dass das Leben weiter geht.“
„Ich brauchte viel Zeit für mich selbst und habe das Gespräch mit meinem Arbeitgeber gesucht, um mein Arbeitspensum reduzieren zu können.“
„Ich habe versucht, mich daran zu erinnern, was mir in schwierigen Zeiten besonders gut getan hat und diese Erfahrungen bewusst umgesetzt: in die Natur gehen, Musik hören, mit mir nahen Menschen zusammen sein, in der Kirche eine Kerze anzünden oder beten, mir einen Schutzengel vorstellen, der für mich da ist“.
„Ich habe irgendwann festgestellt, dass ich den Weg alleine nicht schaffe. Szenen und Bilder waren immer da, ich fühlte mich schuldig, ich schämte mich, ich war wie eingefroren, ich konnte nicht wirklich trauern. Nach langer Zeit bat ich eine Freundin um Unterstützung. Sie begleitete mich zu einem Therapeuten.“ „Ich habe mich mit meiner Geschichte sehr alleine gefühlt und mich dann einer Selbsthilfegruppe angeschlossen. Hier treffe ich Menschen, die dasselbe erlebt haben. Diese Form der Verbundenheit trägt mich sehr.“
„In der Gruppe erfahre ich Verständnis und Anteilnahme. Meine persönliche Geschichte wird mit dem Austausch immer vollständiger und individueller. Es tut gut, aus der Sprachlosigkeit raus zu kommen.“
„Ich habe viel Zeit gebraucht, das Unfassbare zu begreifen. Ich weiss jetzt, dass diese Erfahrung Teil meines Lebens bleiben wird.“
Es ist schwer, den Verlust zu verkraften. Es ist auch schwer, die Ohnmacht auszuhalten, keinen Einfluss gehabt zu haben… Die Bewältigung ist ein langer Weg, gehen Sie ihn auf Ihre ganz persönliche Art und Weise… Der Weg braucht Einfühlung, Unterstützung und Entlastung im Alltag, warmen und respektvollen Beistand von Anderen und viel Geduld, Kraft und Zuversicht von Ihnen.
HIER FINDEN SIE FACHLICHE HILFE:
Es ist möglich, dass Sie es alleine nicht schaffen. Dann suchen Sie professionelle Hilfe. Eine erste Ansprechperson kann Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt oder die Seelsorge Ihres Wohnortes sein. Reden Sie über das Ereignis, über Ihre Trauer und Ihre Sorgen, wie es weiter gehen kann.
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Dargebotene Hand
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Notruf Kinder und Jugendliche
0848 35 45 55
Elternnotruf
061 261 15 15
Ärztliche Notrufzentrale Notfallpsychiater
061 325 51 00
UPK Basel
Notfall für Erwachsene, Jugendliche
und Kinder
061 325 81 81
UPK Basel Akutambulanz
Offene Sprechstunden für Erwachsene
Mo bis Fr 8 Uhr – 16 Uhr
061 553 56 56
Psychiatrie Baselland, Liestal
Notfall für Erwachsene
061 325 82 00
Kinder- und Jugendpsychiatrie Basel
061 553 55 55
Psychiatrie Baselland, Liestal
Notfall für Kinder und Jugendliche
061 689 90 90
Zentrum Selbsthilfe Basel